Kühe, Räuber und viele Satzzeichen

06.01.2019

Wahre Sprachakrobaten zeigten beim diesjährigen Vorlesewettbewerb ihr Können

Lesen ist schön, aber vielleicht ist Vorlesen und etwas vorgelesen bekommen noch schöner, läuft der "Sololeser" doch stets Gefahr, sich in der Bücherwelt zu verlieren und der Realität zu entrücken. Beispiele sind – ironischerweise – wiederum in der Literatur zu finden: So liest man in Michael Endes "Die unendliche Geschichte" von Bastian Balthazar Bux, der in seiner Lektüre verschwindet und nicht zurückkehren will, obwohl ihn die fiktive Prinzessin anfleht, genau das zu tun.

Andererseits ist genau diese Weltflucht eine von vielen Freuden des Lesens, und wenn dann auch noch die Rückkehr gelingt, sich die Sicht auf die Welt verändert oder ein Dialog zwischen zwei oder mehr Lesern entspinnt, hat das Lesen vielleicht noch einen zweiten Sinn erfüllt: Es verbindet die Menschen, ein Eindruck, der sich den Juroren beim diesjährigen Schulfinale des Vorlesewettbewerbs ergab, wenn sie sich im Mehrzweckraum umsahen; still saßen dort siebzig SechstklasslerInnen und konzentrierten sich auf die sechs TeilnehmerInnen, die sich zuvor in den einzelnen Klassen durchgesetzten hatten.

 Folgende Schülerinnen und Schüler hatten das Finale erreicht:

6a: Emma Petri und Vanessa Pentzel

6b: Jakob Maier und Aliena Schwarzenbeck

6c: Paul Schuster und Lukas Schweikl

 Die Teilnehmer lasen zunächst drei Minuten lang aus selbstgewählten Texten, die hier unbedingt (als Leseempfehlung) genannt werden sollen. Je ein Band aus den Reihen "Woodwalkers" von Katja Brandis, "Der kleine Ritter Trenk" von Kirsten Boie, "Die drei !!!" von Henriette Wich u.a. und "Die drei ???" von Ulf Blanck bzw. Boris Pfeiffer; darüberhinaus die Bücher "Muh!" von David Safier sowie "Ronja Räubertochter" von Astrid Lindgren.

Als unbekannter Text wurde den Schülerinnen und Schülern ein Auszug aus "Memoiren einer baskischen Kuh" von Bernardo Atxaga vorgelegt, den die sechs, obwohl sie durchaus gefordert waren, mit Bravour meisterten. Der Applaus der Zuhörer war mehr als berechtigt. Im Anschluss zog sich die Jury, bestehend aus den Lehrkräften Carolin Seidel, Wolfgang Petzsch und Jörn Reuter, kurz zurück, um die Sieger zu ermitteln: Der 1. Platz ging an Jakob Maier, der 2. an Lukas Schweikl. Auf dem 3. Platz folgte Aliena Schwarzenbeck.

Jakob, der seinen Text mit viel Elan und wahrer Sprachakrobatik vorgetragen hatte, muss sich nun in der nächsten Runde mit Schülerinnen und Schülern aus dem Landkreis messen.

Autor: Jörn Reuter

Vorlesewettbewerb
 
 
 

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